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Wohnungsbrand

▶ Video soll Explosion in Ueckermünde zeigen

Ueckermünde / Lesedauer: 4 min

Die Flammen lodern, Anwohner schreien - und dann kommt die Explosion: Ein Video zeigt den ganzen Schrecken des Brandes von Ueckermünde.
Veröffentlicht:01.03.2022, 14:56

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Eine Explosion im Plattenbau, Flammen in einer Wohnung in der dritten Etage. Einen gewaltigen Schreck in der Abendstunde haben Anwohner des Haffringes in der Ueckermünder Oststadt am Montagabend erlebt. Nach Auskunft der Polizei ist es dort gegen 20 Uhr zu einem Wohnungsbrand im dritten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses gekommen. Dabei soll es eine Explosion gegeben haben.

Ob noch vor oder während der Brandentstehung, das konnte die Polizei Montagabend noch nicht sagen. In dem Video, das im Netz und auf Whatsapp seither die Runde macht und hundertfach weiterversendet und geteilt wurde, sind zunächst Flammen zu sehen, die aus dem Fenster lodern. Wenige Augenblicke später ist ein lauter Knall zu vernehmen. Dann folgt eine Szene, bei der laut Polizei vermutliche eine Gasflasche aus dem Fenster fällt.

Laut Einsatzkräften sind durch die Druckwelle die Scheiben der Fenster in der Brandwohnung zu Bruch gegangen. Beim Eintreffen von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei standen das Schlafzimmer und das Bad der betreffenden Wohnung in einem Plattenbau im Vollbrand. Zum Glück gelang es den eingesetzten 57 Kameraden der Feuerwehren aus Ueckermünde, Bellin, Eggesin und Liepgarten, den Brand schnell zu löschen und ein Übergreifen der Flammen auf weitere Wohnungen zu verhindern.

Mieter kam mit Hubschrauber in Spezialklinik

Der 33-jährige Mieter der Brandwohnung hat den Angaben zufolge so schwere Verletzungen erlitten, dass er mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Berlin geflogen werden musste. 

Den Einsatz schildert Enrico Panzlaff, Gemeindewehrführer und Einsatzleiter Freiwillige Feuerwehr Ueckermünde, so: „Als wir angekommen sind, befand sich im zweiten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses ein Zimmervollbrand. Die Flammen schlugen aus dem Fenster, Menschen liefen schreiend umher.” Die ersten Maßnahmen der Brandbekämpfer galten der Menschenrettung. „Es befanden sich noch mehrere Personen in ihren Wohnungen, die wir mit der Drehleiter gerettet haben”, so der Gemeindewehrführer.

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Dann ging der Einsatz für die Feuerwehrleute im Inneren des Hauses weiter. „Wir haben die Brandbekämpfung unter schwerem Atemschutz aufgenommen”, sagt der Gemeindewehrführer. Eine nicht ganz ungefährliche Sache, wie sich herausstellte. Denn beim Innenangriff haben Kameraden in einem Zimmer der Wohnung eine Gasflasche gefunden. Die wurde heruntergekühlt und später aus dem Haus gebracht.

Was zuvor in der Brandwohnung passiert war, dazu konnte der Wehrführer zunächst lediglich Vermutungen anstellen. „Es muss etwas explodiert sein. Fensterscheiben sind nach außen geborsten, und auch eine Zwischenwand ist eingestürzt. In der Wohnung befanden sich zudem exotische Tiere, unter anderem eine Bartechse”, sagt Enrico Panzlaff.

Der Verdacht, dass auch ein Hund in der Wohnung sei, hat sich aber nicht bestätigt. Wegen der Tiere ist die Tierrettung Greifswald verständigt worden. Die Mitarbeiter kamen zur Einsatzstelle, und die Echse konnte in erfahrene Hände gegeben werden.

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Wer außer dem 33-Jährigen noch von dem Brand betroffen war, dazu hat die Polizei genaue Angaben. „Zur Brandzeit befanden sich in den insgesamt acht genutzten Wohnungen des Hausaufganges noch 13 weitere Bewohner. Elf von ihnen konnten selbständig das Haus verlassen. Zwei Bewohnerinnen der vierten Etage mussten durch die Feuerwehr mittels Drehleiter von ihren Balkonen gerettet werden”, berichtet die Polizei.

Alle dreizehn Bewohner wurden durch die Mitarbeiter des Rettungsdienstes untersucht. Wie sich herausgestellt hat, sind glücklicherweise alle 13 unverletzt geblieben. Dennoch konnten die Bewohner nicht zurück in ihre eigenen vier Wände. Wegen der starken Verrußung und des Löschwassereinsatzes sind derzeit alle Wohnungen im Haus unbewohnbar.

Alle Bewohner sind vorübergehend bei Freunden oder Verwandten untergekommen. Der entstandene Sachschaden wird auf mindestens 200.000 Euro geschätzt. Der Kriminaldauerdienst aus Anklam führt vor Ort die Ermittlungen, so die Polizei. Diese Untersuchungen dauern gegenwärtig an. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft ist gestern zudem ein Brandursachenermittler zum Einsatz gekommen.