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Führerschein weg

Neue Sorgen um Ueckermündes Bürgermeister

Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

In Ueckermünde wächst die Sorge um den suspendierten Gerd Walther. Nun kamen weitere Details zum Polizei-Einsatz gegen den Bürgermeister ans Licht.
Veröffentlicht:15.05.2018, 16:11

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Über die Polizeieinsätze gegen Ueckermündes suspendierten Bürgermeister Gerd Walther (Die Linke) gibt es neue Details. Bei der Durchsuchung seines VW-Passats durch einen Polizeibeamten am Samstag in Torgelow sind laut Gerd Zeisler von der Staatsanwaltschaft Neunbrandenburg „Substanzen” beschlagnahmt worden. Ob es sich dabei um Drogen handelt, so Zeisler, müsse erst die Labor-Analyse des Landeskriminalamtes ergeben.

Die Berliner Polizei hatte Walther bereits am Donnerstag um 1.50 Uhr für mehrere Stunden aus dem Verkehr gezogen. Der Wagen, so ein Berliner Polizeisprecher, sei im Stadtteil Gesundbrunnen ohne Licht unterwegs gewesen und einer Zivilstreife aufgefallen. „Die Beamten hatten den Verdacht, dass der Fahrer unter Alkoholeinfluss steht”. Deshalb sei ihm Blut abgenommen worden.

Man wollte mit dem Verbot der Dienstgeschäfte die Reißleine ziehen

Zu diesem Zeitpunkt durfte Walther seinen Führerschein noch behalten. 60 Stunden später war er den Lappen los. „Mir zeigt die ganze Sache, dass er immer noch ein Problem hat. Was man so hört, soll das mit dem fahrauffälligen Verhalten ja keine Ausnahme gewesen sein”, sagte Jürgen Kliewe, Vize-Bürgermeister der Stadt Ueckermünde.

Seit der Suspendierung von Walther im März teilt sich Kliewe die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters mit dem Stadtkämmerer Joachim Trikojat auf. „Ich mache mir Gedanken um seine Gesamtverfassung. Wir wollten mit dem Verbot seiner Dienstgeschäfte die Reißleine ziehen und ihn eigentlich schützen”, sagte Kliewe.

Den Polizisten in Torgelow war er als Verkehrsrowdy aufgefallen

Carsten Seeger, SPD-Fraktionschef in der Stadtvertretung, rät Walther: „Er sollte sich dringend medizinischen Beistand in einer entsprechenden Einrichtung suchen, um tatsächlich einen Negativprozess zu stoppen und damit auch zu mehr Akzeptanz zu kommen.”

Den Polizisten in Torgelow war Walther als Verkehrsrowdy aufgefallen, musste erneut zur Blutabnahme. Gegenüber dem Nordkurier räumte er ein: „Ich fuhr zu schnell und verstieß gegen das Überholverbot.” Jetzt besteht der Verdacht, dass Walther unter Drogeneinfluss am Steuer saß. Gerd Zeisler von der Staatsanwaltschaft bestätigt, dass neben Walther ein weiterer Insasse im Auto war. Laut Walther „ein Flüchtling”, den er aus einer „bedrohlichen Situation durch Einheimische” in Ueckermünde gerettet habe.