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Tödlicher Unfall mit Leichtflugzeug

Warum stürzte der Pilot ins Haff?

Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Technischer Defekt, menschliches Versagen oder gesundheitliche Probleme? Die Behörden haben die Ermittlungen zum tödlichen Absturz des Piloten über dem Haff aufgenommen. Der Mann aus Heringsdorf war mit einer Vereinsmaschine unterwegs.
Veröffentlicht:27.10.2014, 12:20
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Nach dem Absturz eines Leichtflugzeugs im Stettiner Haff hat die Staatsanwaltschaft Stralsund ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Die am späten Sonntagabend geborgene Leiche des 58-jährigen Piloten werde obduziert, um die Todesursache bestimmen zu können, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ralf Lechte, am Montag. Das Ergebnis werde in den kommenden Tagen erwartet. Die einmotorige Propellermaschine vom Typ TB 9 gehörte nicht dem Piloten, sondern dem Heringsdorfer Fliegerclub.

Von der Obduktion erhofft sich die Staatsanwaltschaft Informationen darüber, ob der Pilot eventuell gesundheitliche Probleme hatte. Zudem muss ein Gutachten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung zum technischen Zustand der Maschine abgewartet werden.

Kein Funkkontakt

Der 58-Jährige war am Samstagabend in Heringsdorf auf Usedom zu einem halbstündigen Trainingsflug gestartet und nicht zurückgekehrt. Er galt als sehr erfahren und umsichtig. Wie ein Polizeisprecher am Wochenende sagte, hatte er keine Probleme gemeldet. Es hatte aber auch keinen Funkkontakt gegeben.

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig hat am Montag die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Die Behörde entscheidet nach Angaben eines Sprechers auch, wann und durch wen das Wrack geborgen werden soll. "Wir gehen davon aus, dass die Bergung in den kommenden Tagen erfolgt", sagte BFU-Sprecher Germout Freitag. Die abgestürzte Maschine liegt in einem ein bis drei Meter tiefen Flachwasserbereich.

Bergung gestaltet sich schwierig

Das auch für das Stettiner Haff zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt in Stralsund kann aufgrund der geringen Wassertiefe die Bergung nicht mit eigenen Fahrzeugen unterstützen. "Wir haben eine Bergung des Wracks geprüft, kommen aber mit den Fahrzeugen  nicht in das Flachwassergebiet", sagte ein Sprecher der Behörde in Stralsund.  Vom Wrack gehe derzeit keine unmittelbare Gefahr aus, weil es nicht im unmittelbaren Schifffahrtsbereich liegt. Derzeit wird die Absturzstelle durch die Wasserschutzpolizei abgesichert.