15 tote Tiere
Wölfe sollen in Vorpommern zugeschlagen haben
Ueckermünde / Lesedauer: 2 min
In Vorpommern sind offenbar erneut Tiere von Wölfen gerissen worden. In der Ueckermünder Heide und der Umgebung sollen die Raubtiere zehn Schafe und fünf Stück Damwild getötet haben.
Wie das Landwirtschaftsministerium am Montag mitteilte, waren in zwei Fällen Schafhaltungen und in einem Fall eine Damwildhaltung betroffen. Ein Schaf sei zudem verletzt, eines werde noch vermisst. „In allen drei Fällen kann ein Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden beziehungsweise muss als wahrscheinlich gelten”, so das Ministerium. Es seien Genproben genommen worden.
Ob der „Grundschutz” für Nutztiere gegeben war, werde überprüft. Um den Mindestanforderungen des Grundschutzes zu entsprechen, müssen die Zäune allseitig geschlossen sein. Die Mindesthöhe beträgt dabei für stromführende Zäune 90 Zentimeter.
160 Nutztiere getötet
Im Jahr 2018 hatten Wölfe trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen im Nordosten mehr als 160 Schafe, Kälber und andere Nutztiere getötet und verletzt. "Solche bedauernswerten Übergriffe sind der Beweis dafür, dass der Erhaltungszustand der Raubtiere inzwischen sehr gut ist", sagte der Präsident des Landesjagdverbandes, Volker Böhning. Der strenge Schutzstatus der Wölfe müsse endlich gelockert und die Raubtiere "zur Bewirtschaftung" freigegeben werden.
"Es macht keinen Sinn, die Zäune immer noch höher zu bauen", sagte Böhning. In der Ueckermünder Heide, wozu der riesige Truppenübungsplatz Jägerbrück gehört, jagen mehrere Wolfsrudel. Die Raubtiere kommen auch aus Polen herüber. Bei Jagden in der Region Rothemühl-Ueckermünde seien schon mehrfach Wölfe gesichtet worden.
Ähnliche Forderungen zur "Bewirtschaftung" gibt es seit langem in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg, wo noch deutlich mehr Wölfe leben. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es laut Ministerium mindestens sechs Rudel sowie diverse Einzelwölfe und Wolfspaare. Dazu kommen Wölfe oder Rudel, die auch aus Brandenburg in den Norden kommen.