StartseiteRegionalUeckermündeWolfs-Alarm: Zehn Tiere im Blutrausch getötet

Drama im Damwildgehege

Wolfs-Alarm: Zehn Tiere im Blutrausch getötet

Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Offenbar Wölfe haben in der Ueckermünder Heide über Weihnachten rund ein Dutzend Nutztiere getötet. Die meisten davon wurden in einem Damwildgehege gehalten. Agrarminister Till Backhaus (SPD) appellierte an die Tierhalter in der Region, ihren Herdenschutz zu überprüfen.
Veröffentlicht:27.12.2016, 17:00

Artikel teilen:

In einem Damwildgehege in der Ueckermünder Heide wurden in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag zehn Tiere gerissen, wie das Agrarministerium in Schwerin am Dienstag mitteilte. Ein elftes werde vermisst. In der darauffolgenden Nacht sei in unmittelbarer Nähe ein Schaf gerissen worden. Zwei Gutachter haben die beiden Vorfälle untersucht und halten Wölfe für die Verursacher.

Nicht der erste Fall in dem Gehege

Es soll sich dabei um einen oder zwei ausgewachsene Wölfe gehandelt haben. Darauf sei von den Fährten her und von den Bisswunden zu schließen, sagt auch Bodo S., der Besitzer des Damwildgatters. Für den Eigentümer des Gatters ist es ein Rätsel, wie es der Wolf durch die Umzäunung geschafft hat.

Bereits vor sechs Wochen habe es einen Vorfall gegeben, bei dem offensichtlich ein Wolf ein Loch im Zaun gefunden hatte und zwei Tiere riss. „Das haben wir nicht gemeldet, weil wir Aufsehen vermeiden wollten“, erklärt Bodo S. Danach habe er den Zaun genau unter die Lupe genommen und eventuelle Schwachstellen ausgemerzt.

Schutzmaßnahmen gegen den Wolf

Agrarminister Till Backhaus (SPD) appellierte derweil an die Tierhalter in der Region, ihren Herdenschutz zu überprüfen. „Die Zäune müssen allseitig geschlossen und funktionstüchtig sein“, sagte er. Für Schaf- und Ziegenhalter würden mindestens 90 Zentimeter hohe, stromführende Zäune oder Maschendrahtzäune mit mindestens 120 Zentimetern Höhe und einem Untergrabeschutz empfohlen. Das Land könne Schutzmaßnahmen fördern. Wolfsrudel sind in Mecklenburg-Vorpommern bislang in der Ueckermünder und der Lübtheener Heide nachgewiesen.

Dieser Artikel wurde am Dienstag, den 27. Dezember um 16.58 Uhr aktualisiert.