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Stau-Chaos

Neue Straßen sollen Usedom und Rügen von Verkehr entlasten

Wolgast / Lesedauer: 2 min

Rügen und Usedom sind Top-Reiseziele in Deutschland – mit quälenden Staus in den Sommermonaten. Nun kommt Bewegung in die großen Straßenbauprojekte auf den Inseln.
Veröffentlicht:21.10.2018, 08:37
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Der Straßenbau auf den Ostseeinseln Rügen und Usedom schreitet voran. Auf Rügen stehen Teile des Nordabschnitts der Schnellstraße B96 vor der Fertigstellung. Für Usedom soll die Ortsumgehung Wolgast Entlastung bringen. Das Planfeststellungsverfahren für das rund 94 Millionen Euro teure Brückenbauwerk von Wolgast zur Insel Usedom ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass ab 29. Oktober die öffentliche Auslegung der Planungsunterlagen beginnt.

Bürger, Verbände und Träger der öffentlichen Belange können dann ihre Einwände und Stellungnahmen zum Brückenbau abgeben. „Ich bin voller Vorfreude”, sagte Wolgasts Bürgermeister Stefan Weigler (parteilos). Wenn alles weitgehend komplikationslos laufe, könne 2020 und damit 30 Jahre nach der Deutschen Einheit mit dem Bau begonnen werden.

Pegel erwartet Verbesserung der Verkehrsverhältnisse

Die Planungen für das etwa 6,5 Kilometer lange Straßen- und Brückenbauwerk über den Peenestrom mit der aktuellen Trassenführung laufen seit etwa zehn Jahren. Landesverkehrsminister Christian Pegel (SPD) geht von einer deutlichen Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in und um Wolgast und zur Insel Usedom aus. Er sei froh, dass die Ortsumgehung in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen worden sei.

Bürgermeister Weigler erwartet, dass die Ortsumgehung die Stadt Wolgast von quälenden Sommerstaus entlasten wird. „Der Flaschenhals auf die Insel wird mit dem Bau der Ortsumgehung ausgeweitet”, sagte er. Die Ortsumgehung werde die Verkehrsprobleme auf der Insel nicht lösen, aber entschärfen.

Verlauf und Dauer des Verfahrens können derzeit nicht eingeschätzt werden. Dies wird von den Einwendungen abhängen und von möglichen Konflikten mit Grundstückseigentümern, mit dem Naturschutz oder auch von Lärmproblemen. Weigler sieht aber viele Konfliktfelder aufgrund der langen Planungsphase bereits entschärft.

Nabu fürchtet Verschiebung der Staus

Auf der Insel Rügen verkürzt die dreispurige Schnellstraße B 96n auf ihrem Südabschnitt zwischen Rügenbrücke und Samtens bereits seit Dezember 2015 die Fahrzeiten. Im Sommer 2016 hatte der Bau des auf 52 Millionen Euro veranschlagten Nordabschnitts mit einem großen Verkehrsknoten bei Bergen begonnen.

Teile davon stehen nun vor der Fertigstellung. Am Knotenpunkt Bergen wird bereits die Beschilderung für die endgültige Verkehrsführung aufgebaut. Die Freigabe des kompletten, etwa sieben Kilometer langen Teilstücks erfolgt im Sommer 2019, wie es aus dem Verkehrsministerium hieß. Temporär werde der Verkehr aber bereits früher provisorisch über einzelne Bauabschnitte geführt, um Behinderungen auf der B96 und B196 zu vermeiden.

Umweltverbände wie der Naturschutzbund Nabu befürchten, dass sich die Staus mit der Fertigstellung der Schnellstraße nun in Richtung Seebäder verschieben.