Bei Kunstsammlern aus Nah und Fern ist sie schon lange ein fester Termin im Kalender: die Usedomer Kunstauktion in Heringsdorf am dritten Sonnabend im September. In diesem Jahr findet sie bereits zum 28. Mal statt und hat neben aufstrebenden Nachwuchskünstlern auch namhafte Maler im Programm. Insgesamt werden 169 Werke bei der Kunstauktion angeboten. Neben Malerei und Grafik kommen auch Keramiken und Skulpturen unter den Hammer.
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Neuer Auktionsort erreicht neue Zielgruppen
Auktionator der Veranstaltung ist Torsten Priem, der 2. Vorsitzende des Usedomer Kunstvereins. „Wenn wir 50 bis 60 Prozent dieser Werke verkauft kriegen, dann sind wir gut“, schätzt er ein. Die meisten Arbeiten werden bei der Auktion direkt versteigert. Aber auch die drei Tage danach, also von Sonntag bis Dienstag, haben Interessierte noch die Möglichkeit, Objekte im Kunstpavillon zu erwerben.
Im vergangenen Jahr fand die Auktion coronabedingt erstmals auf dem Vorplatz des Kunstpavillons statt, bei gutem Wetter ist das auch am Sonnabend geplant. „Das war großartig“, schwärmt Torsten Priem. „Das war für uns eine ganz neue Erfahrung, weil wir die Auktion sonst immer drinnen gemacht haben und gar nicht auf die Idee kamen, sie nach draußen zu verlegen.“ Doch genau dort würde man auch neue Zielgruppen erreichen, Menschen, die vielleicht neugierig stehen bleiben und die Auktion verfolgen, die dafür aber niemals in den Pavillon gegangen wären. „Kunst gilt manchen als sehr elitär, was sie aber gar nicht sein will“, ist sich der 38-Jährige bewusst.
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Ältestes Werk der Auktion stammt von Runge
Dass bei der Auktion ein breites Publikum angesprochen werden soll, macht auch die Auswahl der Kunstwerke deutlich. Denn die Preise haben eine große Spannbreite, damit für möglichst jeden Geldbeutel etwas Passendes dabei ist. Das teuerste Werk der Auktion ist das Ölgemälde „Mutter mit Kind, lesend II“ (1966) von Otto Manigk. Das Startgebot liegt bei 9000 Euro. Auch für ein Werk von Karen Schacht müssen Kunstliebhaber tief in die Tasche greifen. Das Ölgemälde „Achterwasser mit Lupinenfeld“ (circa 1933) kostet mindestens 8000 Euro.
Wer ebenfalls ein Kunstwerk besitzen möchte, aber weniger ausgeben kann oder will, sollte auf den Namen Christiane Latendorf achten. Von der Dresdner Künstlerin können der bemalte Teller „Igel Paul“ (2017, ab fünf Euro), der Scherenschnitt „Sternentag“ (2003, ab zehn Euro) oder das Ölgemälde „Blüte und Apfel“ (2018, ab 20 Euro) ersteigert werden.
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Auch Kohlezeichnungen von Otto Niemeyer-Holstein kommen unter den Hammer
Highlights der Veranstaltung sind unter anderem zwei Kohlezeichnungen von Otto Niemeyer-Holstein. Auf der Auktionsliste ist zum einen das „Bildnis Frau Panzner“ (1980, ab 600 Euro) vermerkt und zum anderen das „Bildnis Karl Buttmann“ (1979, ab 950 Euro). Die älteste Arbeit der Auktion wird Philipp Otto Runge (1777 – 1810) zugeschrieben. Es handelt sich um das „Porträt des Malers Caspar David Friedrich in jungen Jahren“. Der Aufrufpreis für das Ölgemälde beträgt 1000 Euro.