StartseiteRegionalInsel UsedomInselmühle lockt auf Usedom zum Zwischenstopp an der B110

Tourismus

Inselmühle lockt auf Usedom zum Zwischenstopp an der B110

Usedom / Lesedauer: 3 min

Fast 30 Jahre ist sie nun schon außer Betrieb, die historische Getreidemühle in Usedom. Bald sollen dort Köstlichkeiten aus regionalen Produkten zubereitet werden. Gastronomisch lohnt bereits jetzt ein Stopp.
Veröffentlicht:09.07.2020, 17:07

Artikel teilen:

Stoßstange an Stoßstange – so schieben sich die Autos derzeit wieder über die Insel Usedom. Wer der Kolonne für ein Weilchen entfliehen will, der kann seit Donnerstag einen Stopp bei der historischen Inselmühle mitten in Usedom/Stadt, direkt neben der B110, einlegen. Der Ort hat eine lange Mühlentradition. Seit 1860 stand hier eine Bockwindmühle, 1914 erfolgte der Anbau durch die Müllerfamilie Schwarz. In der DDR wurde diese enteignet und erhielt erst nach der Wende ihren Besitz zurück.

Bereits vorher, im Jahr 1991, war die Mühle stillgelegt worden und seitdem dem Verfall preisgegeben. Für das historische Gebäude gab es in den vergangenen Jahren die unterschiedlichsten Nutzungspläne. Doch alle Vorhaben scheiterten.

Abriss- und Neuaufbau

Im August 2017 kaufte Investor Horant Elgeti die Immobilie. Seitdem fanden dort zahlreiche Abriss- und Umbauarbeiten statt. So mussten unter anderem ein Wohnhaus, eine Scheune und Stallungen weichen. Entstanden sind stattdessen eine große Lagerhalle und ein Restaurant mit Verkaufsfläche, das seit Donnerstag geöffnet hat.Derzeit gehören zum Sortiment vor allem Weine und Liköre vom Weingut Schloss Rattey. Dieses hatte die Inselmühle Usedom GmbH im Dezember 2019 für 1,25 Millionen Euro ersteigert. Weitere Produkte sollen ab August nach und nach im Shop erhältlich sein. Aber nicht nur dort. Auch einen Online-Versand soll es geben. So können die Usedomer Produkte auch von daheim aus geordert werden. Zukünftig ist zudem geplant, Frischobst von den eigenen Plantagen vor Ort zu verkaufen.

Jede Menge Regionales

Das neue Restaurant hat 65 Plätze im Innen- sowie 40 im Außenbereich und bietet vor allem Speisen aus regionalen Produkten an. In der Mühle selbst wird noch immer fleißig gewerkelt. Hier entsteht auf drei Etagen eine Produktionsfläche für Säfte, Marmelade oder auch kaltgepresste Speiseöle, zum Beispiel aus Raps, Leinen oder Kürbiskernen. Bereits Ende des Monats soll laut Firmenleiter Torsten Peters mit der Herstellung begonnen werden. Zunächst kommen die Zutaten noch von Lieferanten aus der Region. Doch nach und nach sollen diese durch eigene Ernteerträge ersetzt werden.

Mehr als 6000 Obstbäume warten auf die Ernte

So wurde im vergangenen Herbst in Mönchow, nicht weit von der Mühle entfernt, auf einer Fläche von sechs Hektar eine Obstplantage angelegt. Gepflanzt wurden 5900 Aprikosen-, 300 Nektarinen- und 300 Pfirsichbäume. „Im nächsten Jahr rechnen wir mit der ersten großen Ernte“, gibt sich Peters optimistisch. Im alten Anbau der Mühle soll eine Schaumosterei entstehen, ein paar Räume weiter gibt es dann die Möglichkeit der Verkostung. Dieser Raum sei laut Peters auch für Veranstaltungen oder Familienfeiern mietbar. Im Erdgeschoss soll in den kommenden Monaten noch ein kleines Museum eingerichtet werden, damit Besucher auch die Geschichte des alten Gebäudes kennenlernen können.

Das Restaurant hat vorerst täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.