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Ausflugsschiff der Blau-Weissen Flotte

Von Mirow über 16 Seen zum Alten Fritz nach Rheinsberg fahren

Mirow / Lesedauer: 4 min

Die Städtchen Rheinsberg in Nordbrandenburg und Mirow im Süden von Mecklenburg-Vorpommern trennen nur gute 30 Kilometer und haben beide eine königliche Vergangenheit.
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„Mirokesen“ nannte der Alte Fritz, pardon, damals war es noch der Junge Fritz, im 18. Jahrhundert die Leute, die Mirow und Umgebung bevölkerten. Der Ausdruck „Mirokesen“ war nicht nett und auch gar nicht nett gemeint. Denn damit spottete der preußische Kronprinz über das „einfache Leben“, das man jenseits der brandenburgischen Grenze in Mecklenburg-Stelitz führte.

Was die Netflix-Serie „Bridgerton“ mit dem Schloss Mirow zu tun hat

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In der erfolgreichen Netflix-Serie „Bridgerton“ wird das Leben der englischen Königin Charlotte dargestellt. Sie stammt aus Mirow.

Als junger Mann hielt sich der später legendäre Preußenkönig Friedrich II. oft in Rheinsberg auf und lernte so auch das benachbarte Mirow kennen. Also – was liegt heute näher, als von Mirow aus einen Abstecher in das brandenburgische Städtchen zu unternehmen?

Ausflugsschiff der Blau-Weissen Flotte über 16 Seen

Für diesen Zweck gibt es die „16-Seenfahrt“ von Mirow nach Rheinsberg. Zweimal wöchentlich startet die Blau-weiße Flotte von Mai bis September die Seenfahrt nach Rheinsberg im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land mit seinen endlosen Buchenwäldern und zahlreichen Klarseen. Drei Schleusungen und zehn Brückendurchfahrten gehören bei der Fahrt über 16 Seen und viele kleine Kanäle dazu.

Zweimal wöchentlich startet die Blau-Weisse Flotte von Mai bis September zur „16-Seenfahrt“ in Mirow. Das Foto zeigt Boote auf dem Grienericksee.
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Zweimal wöchentlich startet die Blau-Weisse Flotte von Mai bis September zur „16-Seenfahrt“ in Mirow. Das Foto zeigt Boote auf dem Grienericksee. (Foto: Ines Patro)

Am Zielort ist zwei Stunden Zeit für einen Landgang zu einem Bummel zum malerischen Schloss und durch den schönen Schlosspark. Also: dieser Tagesausflug bietet nicht nur wunderschöne Naturerlebnisse, sondern auch einen Ausflug in den frühen Klassizismus.

Volksfest auf dem Schlossgelände

Volksfest auf dem Schlossgelände

Im August 2025 wurde erstmals das „Zwei-Schlösser-Fest“ in Mirow gefeiert, um das Schlossensemble der Stadt zu beleben und auf den 800. Jahrestag im Jahr 2026 vorzubereiten. Für Urlauber war das ein willkommenes Ausflugsziel.

Alter Fritz hatte glücklichste Zeit in Rheinsberg

Friedrich der Große verbrachte, so ist es überliefert, als Kronprinz die glücklichste Zeit seines Lebens in Rheinsberg. Es war seine „Probierstube“, wo er Ideen entwickelte, um sie später in „Sanssouci“ in Potsdam mit großer Meisterschaft zu vollenden. Sein jüngerer Bruder, Prinz Heinrich von Preußen, prägte dort Schloss und Garten im Stil des frühen Klassizismus.

Auf Schloss Rheinsberg verbrachte Preußenkönig Friedrich II (genannt der Große bzw. der Alte Fritz) als junger Prinz eine glückliche Zeit.
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Auf Schloss Rheinsberg verbrachte Preußenkönig Friedrich II (genannt der Große bzw. der Alte Fritz) als junger Prinz eine glückliche Zeit. (Foto: Ines Patro)

Theodor Fontane setzte Rheinsberg ein Denkmal

Noch zwei berühmte Namen verbinden sich mit Rheinsberg: In seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ setzte Theodor Fontane der Stadt ein literarisches Denkmal. Und bald darauf machte Kurt Tucholsky das Urlaubsörtchen zur charmanten Erfüllung unbeschwerter Liebe und die Stadt deutschlandweit bekannt.

Rheinsberg und das Schoss liegen wunderschön am Grienericksee. Zahlreiche Kunstwerke schmücken die Räume des Schlosses und laden ein zu einer Reise in das 18. Jahrhundert. In den vergangenen Jahren wurden die Raumdekorationen aus Friedrichs Zeiten (um 1740) wieder hergestellt. Das Ensemble lebt mit dem Schloss, der Rheinsberger Musikakademie, der Kammeroper Schloss Rheinsberg und dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum fort.

Tipp für einen Tagesausflug

Tipp für einen Tagesausflug

Sie wollen noch mehr? Dann sollten Sie auch nach Neuruppin fahren, das sich sogar Fontanestadt nennen darf.

Rheinsberg gehört zum Ruppiner Land, es liegt im Rheinsberger Seengebiet, dem südwestlichen Teil des Neustrelitzer Kleinseenlandes, zwischen vielen großen und kleinen Seen und in einer abwechslungsreichen, hügeligen Waldlandschaft. Südlich schließt sich die Ruppiner Schweiz an, im Westen erstreckt sich die übrige Wittstock-Ruppiner Heide, die teilweise als Truppenübungsplatz Wittstock militärisch genutzt wurde.

Am Großen Stechlinsee stand einst ein Kernkraftwerk

Seit dem Erwerb Rheinsbergs durch den preußischen König Friedrich Wilhelm I. und nach dem Brand der Stadt im Jahr 1740 wurden Stadt und Schloss von den Baumeistern Johann Gottfried Kemmeter und Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff wieder aufgebaut. Durch den Um- und Ausbau des Schlosses entwickelte sich der Ort immer mehr zu einer kleinen barocken Residenzstadt.

Strahlende Geschichte

Strahlende Geschichte

Über das Kernkraftwerk Rheinsberg und seine große Bedeutung für die Stadt zu DDR-Zeiten.

Auch das gehört zur Geschichte: 1966 wurde nahe Rheinsberg am Großen Stechlinsee das erste Kernkraftwerk der DDR in Betrieb genommen. Es war bis zu seiner Abschaltung im Jahr 1990 größter Arbeitgeber der Stadt.

Mirower Fahrgastschifffahrtsgesellschaft, Rufnummer 039833 22270, [email protected], www.blau-weisse-flotte.de. Mirow ist mit der Bahn von Berlin aus über Neustrelitz, dort in die Bahn nach Mirow umsteigen, zu erreichen.

Eine Motte, Traditionen und Skulpturen

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Also, wenn Sie schon einmal in der Gegend sind, dann besuchen Sie doch auch mal Wesenberg! Hier sind fünf unerwartete Tipps für die Ackerbürgerstadt in der Kleinseenplatte.