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Welt­sensation in Neubrandenburg

Spannende Zeitreise durch die Geschichte der Vier-Tore-Stadt

Neubrandenburg Lesedauer: 4 min

„Sofia und Jonas fliegen durch die Zeit“ – so heißt das neue Kinderbuch, in dem zwei neugierige Kinder die Geschichte der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg entdecken.
Autor Sirko Salka erzählt im Gespräch mit Frank Wilhelm, wie daraus eine spannende Zeitreise wurde.
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Im Titel des Buches ist von einer „Weltsensation in Neubrandenburg“ die Rede. Klären Sie uns bitte auf!

Die Hochschule Neubrandenburg hat eine Zeitmaschine erfunden, mit der man in die Vergangenheit reisen kann. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, aber die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg hat es geschafft. Das finde ich irre.

„Fehler sind bei mir Fehlanzeige, es gibt keine Fächer, die ich vergeige.“ – Prof. Luise Präzise ist die Perfektion in Person. Sie hat an der Hochschule Neubrandenburg die Zeitmaschine erfunden.
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„Fehler sind bei mir Fehlanzeige, es gibt keine Fächer, die ich vergeige.“ – Prof. Luise Präzise ist die Perfektion in Person. Sie hat an der Hochschule Neubrandenburg die Zeitmaschine erfunden. (Foto: Sonja Maxwell)

Vor allem ist diese Erfindung das Verdienst einer Frau – einer der Protagonistinnen des Buchs: Frau Professorin Präzise. Wie muss man sich diese kluge Frau vorstellen?

Normalerweise werden Zeitmaschinen ja von fusseligen, zerstreut wirkenden Professoren erfunden. Professorin Luise Präzise ist dagegen eine junge, dynamische Wissenschaftlerin – talentiert und tatenfroh. Weil sie nie Fehler macht, trägt sie den Spitznamen „Perfektion in Person“. Ich sehe sie als Beispiel für viele unheimlich sympathische Menschen, die es in der Vier-Tore-Stadt gibt.


Sofia und Jonas sind die beiden Titelhelden. Sind das typische Kinder unserer Zeit?

Ich denke schon, sie sind neugierig und unternehmungslustig. Sonst hätten sie sich wohl kaum auf diese Zeitreise begeben, wobei sie eher durch einen Zufall in das Labor in der Hochschule gekommen sind, wo die Zeitmaschine steht. Aber Kinder sollten eben ab und zu auch mal Grenzen überschreiten.

Sofia ist zehn Jahre alt, ihr Bruder Jonas acht. Durch einen Zufall geraten die Neubrandenburger Kinder in die Zeitmaschine und erleben das dato größte Abenteuer ihres Lebens.
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Sofia ist zehn Jahre alt, ihr Bruder Jonas acht. Durch einen Zufall geraten die Neubrandenburger Kinder in die Zeitmaschine und erleben das dato größte Abenteuer ihres Lebens. (Foto: Sonja Maxwell)

Sofia ist zehn Jahre alt, ihr Bruder Jonas acht. Durch einen Zufall geraten die Neubrandenburger Kinder in die Zeitmaschine und erleben das größte Abenteuer ihres Lebens.


Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg wird in diesem Jahr 775 Jahre alt. Können die Buchleser davon ausgehen, dass die Maschine von Frau Prof. Präzise auch so weit zurück „fliegt“?

Anfangs war eigentlich nur eine Testfahrt mit dem Bürgermeister geplant, dann geht es aber doch sehr weit zurück – bis ins Jahr 1273, als Neubrandenburg den 25. Geburtstag gefeiert hat. Die Zeitmaschine landet an der Vierrademühle, eine Mühle mit uralter Tradition, die tatsächlich bis ins 13. Jahrhundert reicht. Dort treffen die Zeitreisenden den Stadtgründer Herbord von Raven sowie Müller Bernhard.

Bürgermeister Fred ist der Rathaus-Chef der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg. Als Jugendlicher hat er Science-Fiction-Romane über Zeitreisen regelrecht verschlungen. Auf die Erfindung einer Zeitmaschine an der Hochschule ist er daher sehr stolz.
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Bürgermeister Fred ist der Rathaus-Chef der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg. Als Jugendlicher hat er Science-Fiction-Romane über Zeitreisen regelrecht verschlungen. Auf die Erfindung einer Zeitmaschine an der Hochschule ist er daher sehr stolz. (Foto: Sonja Maxwell)

Diese Testfahrt findet kurz vor der Präsentation der Weltsensation statt. Die Zeit eilt also, damit Prof. Präzise, Sofia, Jonas und der Bürgermeister schnell wieder zurück ins Heute kommen?

Ja, aber auf der Reise zurück geht einiges schief. Es gibt eine Panne nach der anderen, so dass die Zeitreisenden immer wieder in anderen Epochen der Neubrandenburger Stadtentwicklung landen.


Also ist Frau Prof. Präzise doch nicht die „Person in Perfektion“?

Ich lasse natürlich nichts auf meine Neubrandenburger Wissenschaftlerin kommen. Aber selbst Genies sind halt nicht fehlerlos.


Wir wollen nicht zu viel verraten, aber einige bekannte Neubrandenburger treffen Sofia und Jonas noch, oder?

Ja, beispielsweise Fritz Reuter, Mudder Schulten und natürlich deren Widerpart Dörchläuchting, also Herzog Adolf Friedrich IV., der seine Brötchen nicht bei der guten Frau bezahlen wollte – wofür sie ihn öffentlich zur Rechenschaft zog. Ein Riesenskandal damals im 18. Jahrhundert.

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Normalerweise schreiben Sie journalistische Texte für Erwachsene. Das Kinderbuch wendet sich an Mädchen und Jungen. Ist das Schreiben für Kinder schwerer?

Wir sind auch als Journalisten angehalten, möglichst einfache Satzkonstruktionen zu verwenden und verständlich zu schreiben. Das gilt auch für Texte für Kinder, wobei man noch mehr auf die Verwendung von Einfachsätzen sowie die Vermeidung von Fremdwörtern achten muss. Und: In der ersten Fassung war mein Text viel zu lang – ich musste ihn auf die Hälfte kürzen.


Die Illustrationen stammen von Sonja Maxwell. Wie gestaltete sich Ihre Zusammenarbeit?

Am Anfang stand der Text, der lektoriert wurde. Erst danach fing Sonja Maxwell an zu zeichnen. Ich finde, sie hat mit ihrem an der Manga-Optik angelehnten Stil sehr reizvolle Illustrationen geschaffen, die auch bei jungen Lesern ankommen sollten.


Der Leser entdeckt auch drei Lieder, beispielsweise „Das Lied vom lustigen Tausendsassa“ Hausmeister Hühnerbein, mit der Schlusszeile:„Leb anders, so bist du perfekt, leb freier, das hat den Effekt. Leb anders, dann geht es dir gut, leb freier, mit Power und Mut.“
Sind das Ihre ersten Songtexte?

Der Journalist Sirko Salka hat das Kinderbuch „Sofia und Jonas fliegen durch die Zeit“ geschrieben. Erschienen ist es Anfang Juli in der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg.
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Der Journalist Sirko Salka hat das Kinderbuch „Sofia und Jonas fliegen durch die Zeit“ geschrieben. Erschienen ist es Anfang Juli in der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg. (Foto: C. Press)

Nein, ich habe als Jugendlicher viele Songs geschrieben. Es gab sogar ein Büchlein mit Texten von mir, zu denen ich auch schon die Melodien im Kopf hatte. Ich habe autodidaktisch ein bisschen auf der Gitarre geklimpert und auch mal in einer Band gespielt. Es blieb aber bei zwei Auftritten – vielleicht zum Glück für das Publikum. Bei den drei neuen Liedern könnte ich mir einen Rap-Song vorstellen.


Sie haben für das Buch viel über Neubrandenburg gelesen und recherchiert. Haben Sie jetzt, als jemand, der in Dresden geboren, aber schon lange Berliner ist, ein neues Verhältnis zur Vier-Tore-Stadt?

Ich habe vor einigen Jahren auch schon mal längere Zeit einen Zweitwohnsitz in Neubrandenburg gehabt. Mit der Arbeit an dem Kinderbuch habe ich mich aber noch einmal geöffnet für die Stadt. Ich habe mich neu verliebt in diese Stadt.