Zum Inhalt springen
VG Wort tracking pixel

Wie aufregend!

Fünf faszinierende Naturwunder in Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern / Lesedauer: 4 min

Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land der Superlative: Deutschlands größter Nationalpark (und der kleinste), uralte Eichen und ein Gespensterwald sind einen Besuch wert.
Veröffentlicht:

Artikel teilen:

Wenig Menschen und sehr viel Platz zwischen den Städten: Wenn es um Superlativen geht, kann Mecklenburg-Vorpommern vor allem mit Naturwundern auftrumpfen. Wir sind auf Wanderschaft gegangen und haben hier fünf von ihnen herausgesucht.

Müritz-Nationalpark: Wertvolles bei jedem Schritt

Wohin das Auge blickt: Wälder, Seen, Moore. Und das auf rund 32.200 Hektar, was etwas mehr als der Fläche Münchens entspricht. Im Müritz-Nationalpark ist alles besonders: Auf Schritt und Tritt ist man entweder im Nadel- oder Mischwald unterwegs. Die Vielzahl der Seen (107) macht ihn einzigartig unter den 16 deutschen Nationalparks. Und die Moore (400) speichern Kohlenstoffdioxid und Nährstoffe – für Jahrmillionen. Wer also die Naturwunder Moore schützt, betreibt praktischen Klimaschutz.

Der Müritz-Nationalpark ist ein wahres Naturwunder: Eine Vielzahl an Seen und Mooren machen Deutschlands größten Nationalpark einzigartig.
Bild vergrößern
Der Müritz-Nationalpark ist ein wahres Naturwunder: Eine Vielzahl an Seen und Mooren machen Deutschlands größten Nationalpark einzigartig. (Foto: TMV/Timo Roth)

In solch einem Umfeld fühlen sich Säugetiere, Vögel und Amphibien wohl. Dutzende Beobachtungsstände, Wander- und Radwege laden ein, im Müritz-Nationalpark unterwegs zu sein. Und wer möchte, unter Führung von Rangern. So entgehen Ihnen weder die kleinen noch die großen Schönheiten dieses Nationalparks.

Kreidefelsen auf Rügen: Welterbe für alle Sinne

1818 malte Caspar David Friedrich eines seiner berühmtesten Werke: „Kreidefelsen auf Rügen“. Die Mischung aus Wald, Kreidefelsen und Ostsee hat den Maler begeistert. 200 Jahre später sind jährlich Zehntausende Besucher des Nationalparks Jasmund ähnlich fasziniert vom größten Buchenwald entlang der Ostseeküste, der zum Welterbe der Unesco gehört.

Caspar David Friedrich widmete den Kreidefelsen auf Rügen eines seiner schönsten Bilder. Zehntausende Besucher machen sich jährlich an der Ostseeküste selbst ein Bild im Nationalpark Jasmund auf Rügen.
Bild vergrößern
Caspar David Friedrich widmete den Kreidefelsen auf Rügen eines seiner schönsten Bilder. Zehntausende Besucher machen sich jährlich an der Ostseeküste selbst ein Bild im Nationalpark Jasmund auf Rügen. (Foto: TMV/Markus Tiemann)

Der Wald ist ein Tummelplatz für besondere Tiere und Pflanzen. Wie in einem kleinen Paradies sind hier Wanderfalke, Seeadler und Rotbauchunke anzutreffen. Pflanzenfreunde zeigen sich begeistert vom Frauenschuh, dem Riesenschachtelhalm oder Zwiebelzahnwurz. Bei Führungen durch Deutschlands kleinsten Nationalpark, Besuchen im Welterbeforum oder Kreidemuseum kommen alle Sinne auf ihre Kosten.

Auf dem Himmelsweg

Auf dem Himmelsweg

Ein Skywalk eröffnet seit 2023 neue Perspektiven über den Königsstuhl.

Wachsen seit 1000 Jahren: Ivenacker Eichen

„Unsere Sau hat Ferkel“, „Mit der Stammscheibe durch die Geschichte der Region“, „Führungen zum Dam- und Muffelwild“. Das sind drei von wesentlich mehr Themen waldpädagogischer Führungen durch das Nationale Naturmonument Ivenacker Eichen in der Mecklenburgischen Schweiz.

Diese Rieseneiche hat ein ganzes Jahrtausend miterlebt. In Ivenack bei Stavenhagen steht der altehrwürdige Baumriese.
Bild vergrößern
Diese Rieseneiche hat ein ganzes Jahrtausend miterlebt. In Ivenack bei Stavenhagen steht der altehrwürdige Baumriese. (Foto: TMV)

Hier in diesem Areal stehen die ältesten Eichen Deutschlands, die altehrwürdigen Riesen sind wahre Naturwunder. Der mächtigste der alten Bäume gilt mit 140 Kubikmetern als volumenreichste Eiche in Europa. Diese und weitere Bäume sind mehr als 1000 Jahre alt.

Verhältnismäßig neu ist da der Baumkronenpfad Ivenacker Eichen – 620 Meter lang und seine höchste Stelle befindet sich in 40 Meter Höhe. Seit Sommer 2017 eröffnet sich von hier oben ein einzigartig schöner Blick über den Ivenacker See hinweg. Beim Wandern auf dem Baumkronenpfad passieren die Besucher 14 Informationsstationen. Hier gibt es nebenbei Wissenswertes über den Wald und die Eichen zu erfahren.

Majestätischen Erscheinung

Majestätischen Erscheinung

Die fast tausendjährige Methusalem-Eiche im Tiergarten Ivenack ist zum 50. Nationalerbe-Baum ausgerufen worden. Damit gehört sie zu den 100 bedeutendsten Bäumen Deutschlands.

Auf den höchsten Bergen in MV

Unweit von Neubrandenburg liegen die Brohmer und Helpter Berge. Südländer werden über das Wort „Berge“ schmunzeln. Die Helpter Berge mit 180 Metern, Brohmer, Fuchs- oder Schanzenberg mit 120 bis 130 Metern sind Erhebungen – aber von besonderer Schönheit. Ausgedehnte Buchen- und Mischwälder umgeben diese „Riesen“. Wanderer, Radfahrer oder Pilger können hier auf Entdeckungsreise gehen.

Sie finden in Schwichtenberg MVs größten Findlingsgarten, vielerorts restaurierte Gutshäuser und Schlösser und im Ort Schönbeck ein Kleinod der Orgelbaukunst. Einst schuf Schmied Ernst Sauer das Instrument. Sohn Wilhelm setzt das Werk fort und wird 1884 zum Königlichen Hoforgelbaumeister ernannt. Sauer-Orgeln sind in der Welt zu finden: in Moskau, Düsseldorf, Berlin.

Mit 180 Meter sind die Helpter Berge die höchsten Erhebungen in Mecklenburg-Vorpommern und ehrlicherweise eher kleine Naturwunder. Unweit dieser Hügel befindet sich auf Schloss Rattey ein überregional bekanntes Weingut.
Bild vergrößern
Mit 180 Meter sind die Helpter Berge die höchsten Erhebungen in Mecklenburg-Vorpommern und ehrlicherweise eher kleine Naturwunder. Unweit dieser Hügel befindet sich auf Schloss Rattey ein überregional bekanntes Weingut. (Foto: TMV/René Legrand)

Über die Region hinaus bekannt ist das Weingut Schloss Rattey – durch seinen Mecklenburger Landwein. Der hat viele Medaillen erworben und Gaumen verwöhnt.

Lieferungen in die USA

Lieferungen in die USA

Die Geschichte des Weinbaus in Mecklenburg ist älter, als gedacht.

Gänsehaut im Gespensterwald bei Rostock

Bei Nebel oder in der Dämmerung verwandelt sich der 100 Meter breite und 1300 Meter lange Teil des Nienhagener Holzes in den „Gespensterwald“. Seine Erlen, Buchen, Hainbuchen und Eschen sind bis zu 170 Jahre alt.

Sie stehen weit auseinander. Der Raum dazwischen lässt der Fantasie viel Platz: Bei entsprechendem Licht können Trugbilder entstehen. Plötzlich sind auf den Zweigen und Ästen Feen, Gespenster oder andere Fabelwesen zu sehen. Wenn dann noch von der Ostsee ein pfeifender Wind durch den Wald weht, läuft so manchem Wanderer ein Schauer über den Rücken.

In der Dämmerung verwandelt sich dieser Waldabschnitt des Nienhagener Holzes in einen gruseligen Gespensterwald.
Bild vergrößern
In der Dämmerung verwandelt sich dieser Waldabschnitt des Nienhagener Holzes in einen gruseligen Gespensterwald. (Foto: TMV/Felix Gänsicke)

Spektakulär auch die Fotomotive, die sich immer dann ergeben, wenn die Sonne im Frühjahr oder Herbst flach über der Ostsee steht. Vergessen Sie nicht, eine Kamera mitzunehmen. Vielleicht gelingt Ihnen sogar ein Foto eines Nienhagener Gespenstes.

PS: Übrigens, auch der wohl älteste Buchenwald Deutschlands ist in MV zu erleben: die Heiligen Hallen bei Feldberg.

Die Königinnen von Usedom

Die Königinnen von Usedom

Wir haben die fünf Seebrücken von A wie Ahlbeck bis Z wie Zinnowitz für Sie besucht.